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Kenia Teil 6

Kenia Teil 6

Die Wüstenrose

Nachdem wir uns technisch wieder besser aufgestellt haben, (also neue Blattfedern, geschweisste Reserveradhalterung, plus einmal abschmieren) ging es dann wieder auf die Piste nach Maralal, dem letzen „grösseren“ Dorf Richtung Norden. Nach weiteren 120 km Gerüttel und Gehopse suchten wir dann nach einer sehr abgelegenen Lodge, welche uns von unserer Bekannten in Nairobi wärmstens empfohlen wurde, der „Desert Rose“.

Aus einem paradiesischen bewaldeten Flusstal begann ein verwinkelter und steiler Anstieg, den wir, um Schaden an Leib und Molly zu vermeiden, bald abbrechen mussten. Die restlichen zweieinhalb Kilometer sind wir zu Fuss aufgestiegen, um festzustellen, dass man diese Strecke wirklich nur mit einem sehr geländegängigen kleinen Fahrzeug meistern kann – mehrfach über 40% Steigung auf glattem Fels.

Oben angekommen fanden wir dann eine kleine und originell gemachte Lodge, deren neue polnische Besitzer sehr erstaunt waren, unangemeldeten Besuch, und den auch noch auf dem Landweg, zu bekommen. Reist man doch sonst mit dem Helikopter an…

Immerhin gab es ein Freigetränk, denn ansonsten gab man uns zu verstehen, dass gerade alle Bettwäsche gereinigt würde und man uns nicht beherbergen könnte. Echt blöd, denn wir mussten uns umgehend auf den Rückweg machen um noch ein Restchen des Dämmerungslichtes mitzunehmen. Durch die Finsternis stapfend und rutschend hielten wir den Hund stets zwischen uns um den Baboons und Leoparden kein Abendessen zukommen zu lassen.

Hochzeit bei Samburos – Ein Highlight

Aber alles hat ja auch sein Gutes, denn beim Aufstieg zur Desert Rose lernten wir Rafael kennen, der uns für den kommenden Tag in ein Dorf hinter dem Berg zur Hochzeit seines Sohnes einlud. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Vom Örtchen Tuum aus, fanden wir dann, nach halbstündiger Fahrt mitten durchs Gemüse, nach Semalee, einem winzigen, urtümlichen Nest an einer Bergflanke. Nachdem wir den Namen unseres Gastgebers genannt hatten, wurden wir in eine Schlucht geführt, wo sich gerade die jungen Männer am Fluss wuschen und herausputzten. Teetrinkend saßen wir eine Weile unter dem Ziegenbaum mit den Dorffrauen.

Gegen Mittag begann dann die Zeremonie:

Die rund 30-40 Männer stimmten tiefe rhythmische Gesänge an, im Kreis laufend. Dann mal alle in Richtung der Dorfältesten nickend (missmutig dreinblickende mürrische alte Säcke) und tanzend. Dann immer wieder Einzelne hervortretend, um besonders hohe Sprünge zu zeigen. Auch etwa 20 Frauen waren dabei, wild mit dem Halsschmuck wippend. Nachdem das den ganzen Tag ging, fielen auch einige in Trance. Abends gab es dann Kuh für alle, die den ganzen Tag über schon ihren Braten“duft“ verströmte. Am nächsten Morgen wurde dann die frisch beschnittene Braut (leider noch immer gängige Praxis),von den Dorfältesten zeremoniell verabschiedet. Diese bildeten eine Gasse und wedelten singend mit ihren Stöcken, hockten dann nieder und brummten noch eine ganze Weile nach, während Braut und Bräutigam langsam in der Ferne verschwanden..

Exkurs: Pistenfahren

Auf so einer Waschbrettpiste kann man, mit einer dicken Möhre wie Molly mit Baumaschinenreifen, dann mit den rechten Rädern auf dem aufgehäuften Mittelstreifen, mit den linken quasi im Graben fahren. Aber 10 cm Sand oder Geröll mehr, oder weniger unter den Pneus machen erheblich was aus und so schwimmt man dann im Ergebnis mehr, als dass man fährt. Aber man gewöhnt sich und es ist allemal besser, als die nervtötenden Vibrationen, die sonst erst bei halsbrecherischem Tempo erträglich werden.

Szenenwechsel: Lake Turkana

Rund 30 Kilometer vor dem grössten Wüstensee weltweit – seine Fläche entspricht der neunzehnfachen des Bodensees – hat sich die Landschaft schlagartig gewandelt. Erst waren die kahlen Hügel und Landflächen mit kopfgrossen schwarzen Steinen übersäht (wie Unmengen von Dinosaurierkötteln) und dann bestand die ganze Landschaft nur noch aus Lavabrocken und -bröckchen. Der riesige See, der dann auftauchte, wirkte unwirklich und die ganze Szene sehr lebensfeindlich. Temperaturanstieg auf 40 Grad (Nachts immer noch 34). Das gefühlte Ende der Welt, oder vielmehr ein anderer Planet. Unfassbar, wie die Turkanas und El Molos in ihren winzigen Hüttchen auf dem Geröllfeld in der brütenden Sonne (über)leben.

Nochmal Maralal, hübschmachen und dann ab nach Uganda

Wir hatten auf dem Hinweg ja schon in der Kleinstadt gecampt und nach unserem Exkurs an’s Ende der Welt hier nocheinmal unsere Freundin aus Nairobi getroffen, die mit einem Grüppchen älterer Damen und einem asiatischen Kalifornier ebenfalls in Sachen Ethnien unterwegs war.

Die letzten 300 km Brutalopisten haben auch dieses Mal ihren Tribut gefordert und der Onkel war wieder heilfroh über’s Schweissgerät. Auspuff ganz abgefallen, Temperaturfühler abgebrochen, Druckluftleitung durchgeschmurgelt, Fernlichter abgerüttelt. Aber nach einem Basteltag sind wir bereit für ein neues Land. Dieses haben wir ja auch ordentlich bereist und sagen:

Asante Sana Kenia!!! Danke für alles

The Desert Rose

After we have been set up better, (means: new back spings, welded spare-wheel-mount, plus greasing) we headed to Maralal on the dirt road. This place is the last bigger one, when going north. After 120 km of jumping and shaking, we searched for a remote place, that was highly recommended by our Nairoby-friend: „The Desert Rose“.

From a lovely riverbed in the woods, we made it up on a steep and narrow track. But, to avoid damage on men and Molly, we had to give that up and made the remaining two and a half kilometers with our own feet. It was obvious, that one can drive on this track only with a small and powerful 4WD – more than 40% of steepness on slippery rocks, really is something.

Arriving at the place, we found an original small housing, that meanwhile was hosted by some polish owners, that have been quite astonished, getting unannounced guest and that even by footpath. Usually the clients arrive by helicopter… At least we got a free drink, ‚cause the people told us, that they were unable to host us, due to a lack of bedsheets.

So we emidinently had to walk back, to get a rest of the remaining daylight. Trudging and slipping throughgh the darkness, we kept the dog between us, to avoid a late snack for the baboons and leopards.

Samburo wedding – A highlight

But since everything also has it’s good side, we met Rafael, while climbing up. He was inviting us to for the next day to a village on the other side of the mountain, for the wedding of his son. This was an occasion we could not let pass by. From the village of Tuum, we made it after half an hour of crossing through the vegetation, to the tiny primordial nest of Semalee, set at the mountains flank.

After we introduced us and told the name of our host, we have been led down a canyon, where the young men washed and decorated themselves in the riverbed. Drinking tea, we sat under the goats-tree with the women of the village, waiting for the ceremony to start around middays:

The about 30-40 young men then started to sing rhymicaly, with deep voices, slowly walking in a big circle. Nodding in direction of the elder men (grumpy staring, old blokes), they started their dance. Singele guys exposed, showing up jumps, as high as possible. And like 20 girls also showed up, shaking wildly their large neckless to the rhythm. This went on for the whole day and some felt into trance.

In the evening beef was served for everybody. A whole cow had been roasting all day long, spreading it’s „scent“. The next morning, the bride, ritually circumcised (still common practice), had been led out the village, by the elder men, forming a passage, waving their sticks and singing. Then they crouched down and hummed still for a while, while the bride and the groom slowly disappeared in the distance…

Excursus: Driving dirt-tracks

On a washboard-track one can,( in case of using a big barrow like our Molly with sturdy wheels), drive in the middle with one pair of the wheels and almost in the ditch, with the other pair. But 10 cm more or less sand or gravel beneath the rubbers make a big difference and so the truck is more or less in a swimming mode. But one gets used and this is surely better than the enervating vibrations, that otherwise would lower down only at a very risky high speed.

A different scene: Lake Turkana

Around 30 km before the largest desert-lake worldwide – 19 times the Lake of Konstanz in Germany – the scenery changed with a sudden. At first, the plains and hills had been covered with coconut sized black lava chunks and lumps (somehow like lashings of Dino-poo;). And when the giant lake appeared, it all felt almost extraterrestrial. The temperature went up to the 40° C (still 34°in the night) and it looked inhabitable around us.
The end of the world, we thought. Unbelivable, how the Turkanas and El Molos survive in their tiny huts on the lava fields exposed to the breeding sun radiation.

Maralal again – Make up and then over to Uganda

We had a camp in this township on our way up and met, after the excursion to the end of the world, our friend from Nairobi again. She was traveling with some elder ladies and an asian/californian guy. They also had their ethnical experiences.
The past 300 km of badest tracks had again taken their toll and uncle tom was happy again about his welding device. The exhaust was falling off in single parts, the thermometer broken, some air pressure tubes melted and the extra lights falling apart. But after a day of tinker, we’re ready to face another country. This one we traveled excessively and say:

Asante Sana Kenya !!! Thanks for everything.

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