Die African Indians (Ai)
Die African Indians (AI) im allgemeinen als SIDDIS bezeichnet, wurden als Sklaven im 13. und 15. Jahrhundert von den Portugiesen und Briten aus Africa nach Indien gebracht. Als die Briten Indien aufgaben, schenkten Sie diese Menschen den Brahmanen. Heute leben ca. 500000 SIDDIS in Indien, zum größten Teil in abgelegenen Dörfern unter sich.
Bildung ist die Zukunft.
Auf einer Reise durch Indien im Jahr 2006 lernte ich den Engländer Eric kennen, der mich auf die SIDDIS aufmersam machte. Ich packte meine Sachen und besuchte eine kleine Gemeinde in Hubli. Eigentlich ist es nur ein Haus, daß als Hilfestelle bei Behördengängen und anderen Formulitäten für die in Dörfern lebenden Siddis gegründet wurde. Die Hauptaufgabe ist allerdings der Organisation und der Bau einer eigenen Schule.
Als Menschen ohne Kaste sind Sie SIDDIS nicht in die Gesellschaft eingegliedert Sie können nicht Lesen und Schreiben, werden weiterhin unterdrückt und ausgeschlossen. Allein durch ihre afrikanischen Züge werden Sie nicht als „Einheimischer bzw Inder“ erkannt. Mann beschimpft sie und die Kinder in der Schule werden nicht gleichberechtigt behandelt.
Die ersten Studenten, die das Mobbing durch die Schulzeit und Studium überstanden haben, kehren in Ihre Dörfer zurück und geben Ihr Wissen den Kleinen weiter. Die Dörfer sind oft tief im Wald, einfache Lehmhäuser und alte Menschen prägen das Bild. Im Gegensatz zu indische Dörfern sind diese hier erstaunlich sauber.
24 Stunden in der Schule
Wir wurden herzlich empfangen und bekamen das Schlafzimmer des Leiters zum Übernachten. Am nächsten Morgen 6.00 Uhr werde ich wach. 40 Kinder sind gekommen um die Morgenwäsche anzutreten. Geduldig stehen Sie an und warten bis Sie an den Wasserhan im Hof können. Zwei ältere ca 9 und 11 stehen vorne und waschen die Kleineren. Kein gestreite, kein schreien man könnte meinen man ist in einer Kaserne. Nach der Wäsche geht es geschlossen zur ca 500m entfernete Schule.
Die Kinder zwischen 4 und 12 schlafen, essen, lernen und leben in der Schule. Dieses ist ein kleines Haus mit zwei Räumen. Möbel gibt es keine, es spielt sich alles auf dem Boden ab. Durch die Armut der Menschen ist es Ihnen nicht möglich das tägliche Fahrtgeld für den Bus aufzubringen. Allen ist aber bewusst wie wichtig Bildung ist und sehen das als einzige Chance den Kindern eine Zukunft zu geben. Die Kinder selbst wollen hier sein und lieben Ihre Schule. Selbst die kleinste mit 4 Jahren will nicht heim.
Während es Mittagessens zeigt sich die gleiche Disziplin wie am Morgen. Jeder nimmt sich in Ruhe sein Essen, begibt sich auf seinen Platz und wartet bis der letzte da ist. Gemeinsames Beten und in absoluter Stille wird gegessen. Alle spülen Ihren Teller selbstständig ab, die größeren helfen natürlich wieder und dann ist erst mal ein bisschen toben und spielen angesagt.
Das neue Schulgelände
Stolz wird mir am nächsten Tag das neue Schulgelände gezeigt. Offroad geht es mit dem Jeep durch den Dschungel bis zu einer großen Lichtung. Ein paar Arbeiter, ausgerüstet mit Spaten und Pickel bereiten die „Baustelle“ vor. Es geht schleppend voran, hauptsächlich weil Geld fehlt und die indischen Behörden weitere Genehmigungen verlangen.
Meine Reisepartner, gelernte Ergotherapeuten, haben für die Kinder etwas vorbereitet. Sie haben kleine Holztäfelchen gemacht und wollen gemeinsam mit den Kindern ein Memmory Spiel basteln. Alle sind voll dabei. Es wird geschliffen, gepinselt und gesungen. Eine wahre Freude das zu sehen.
Nach 3 wunderbaren Tagen in Hubli und Umgebung verlassen wir die SIDDIS und setzten unsere Reise fort.